„Von Heinrichswalde nach Deschen...“ im Heimatbrief 62, Weinachten 2015, Seiten 65 – 67 und HB Nr. 64 Seite 47 u. 48
von Gudrun Stempel
Nach Veröffentlichung des Berichtes konnte ich mit einigen ehemaligen Einwohnern von Deschen und Lindenthal ins Gespräch kommen und bedanke mich bei allen, die mir Informationen über meinen Geburtsort und die damaligen Einwohner gegeben haben.
Ganz besonders herzlich danke ich Herrn Heinz Stegat, gebürtiger Lindenthaler und seiner Frau Annemie. Sie scheuten keine Mühe, um mir zu helfen und fuhren zu Herrn Max Frischmuth, einem ehemaligen Einwohner von Deschen. Herrn Frischmuth danke ich ebenfalls sehr, denn mit seiner Hilfe korrigierten und ergänzten meine lieben Ostpreußenfreunde Annemie und Heinz meine Unterlagen.
Gewissermaßen als „Nachschrapsel“ zum oben angeführten Bericht im Heimatbrief 62 entstanden der nachfolgende Lageplan und die dazugehörige Einwohnerliste.
Einwohnerliste von Deschen (Neu-Descherin) entspr. beigefügtem Lageplan
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Diese Angaben entsprechen meinem derzeitigen Wissensstand. Für weitere Ergänzungen und Korrekturen wäre ich sehr dankbar.
Gudrun Stempel (Enkelin von Friedrich August Hermann Bajohr)
Brahmsweg 44 06667 Weißenfels Tel.: 03443 801490 E-Mail : volker.stempel@web.de
Deschen mit Deschener Moor, Forsthaus Reussenhof, Forstkolonie Willkehler Moor; vor 16.07.1938 Neu Descherin
Gehört zum Kirchspiel Heinrichswalde
Am 22.5.1893 Eingliederung der Landgemeinde Kleinpödszen in die Landgemeinde Neu Descherin
Der Siedlungsplatz existiert nicht mehr. Ein russischer Name ist nicht bekannt.
Einwohner: 1905 - 255; 1910 - 230; 1925 - 233; 1933 - 345; 1939 - 310
Zur Geschichte:
Amtsbezirk Argelothen/Argendorf (1874–1945)
Der Amtsbezirk Argelothen (ab 1939: Amtsbezirk Argendorf) bestand zwischen 1874 und 1945. Anfangs gehörten zwölf Orte zu ihm, am Ende waren es nur noch vier Gemeinden: Argendorf, Hohensprindt, Deschen und Argenfelde
Das bis 1938 Argelothen genannte Dorf bestand vor 1945 aus mehreren kleinen und großen Höfen und einer westlich des Ortes gelegenen Försterei des Staatsforsts Schnecken (heute russisch: Maiskoje). Am 26. März 1874 wurde Argelothen Amtsdorf und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk, der – am 18. April 1939 in „Amtsbezirk Argendorf“ umbenannt – bis 1945 zum Kreis Niederung (ab 1938 „Kreis Elchniederung“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
Am 6. Februar 1893 vergrößerte sich Argelothen um die Landgemeinden Alt Descherin und Lengkehlischken (beide heute nicht mehr existent), die eingemeindet wurden.
Im Jahre 1910 waren in Argelothen 217 Einwohner gemeldet. Ihre Zahl betrug 1925 bereits 225, 1933 noch 219 und 1939 220. Am 3. Juni –amtlich bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 wurde Argelothen aus ideologisch-politischen Gründen der Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen in „Argendorf“ umbenannt.
In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Priosjorje“. Ein Jahr später wurde das Dorf in den Rajon Slawsk (Kreis Heinrichswalde) und zugleich in den Gastellowski selski sowjet (Dorfsowjet Gastellowo (Groß Friedrichsdorf)) eingegliedert. Aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform ist Priosjorje heute mit seinen derzeit 356 Einwohnern (Stand: 14. Oktober 2010) eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft im Verbund der Slawskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Slawsk). (Quelle: Wikipedia)